Besuch im Reallabor Leipzig

Von André

11 Mai, 2024

2022 entschieden sich Schüler:innen eines Leipziger Gymnasiums dafür, aus ihrem Frust über das deutsche Schulsystem heraus ins Handeln zu kommen: Sie nannten sich „11 Rebell:innen“,  schrieben offene Briefe und riefen auch ihre Mitschüler:innen dazu auf, Briefe zu schreiben, um darin unverblümt und rückhaltlos zu schildern, wie sie den Alltag in der Schule erleben. Sie hängten die Briefe in ihrer Schule auf, was eine gewisse öffentliche Resonanz bewirkte.

So wurden die Bildungsreformerin Margret Rasfeld und die Künstlerin Ute Puder auf die Initiative aufmerksam und schufen zusammen mit den 11 Rebell:innen einen Ort für offenen Dialog und gesellschaftlichen Wandel – und zwar mitten im Konsum- und Businessgewimmel der Leipziger Innenstadt, drei Minuten vom Hauptbahnhof und einen guten Steinwurf von der Nikolaikirche – dem Ausgangspunkt der friedlichen Revolution von 1989 – entfernt. Hier gibt es nun einen Raum für Inspiration, Ermutigung und Vernetzung mit dem Ziel, den Wandel an Schulen zu unterstützen.

Im vergangenen Frühjahr fuhr ich dorthin, um mir einen persönlichen Eindruck davon zu holen – und ich wurde nicht enttäuscht: Obwohl ich „ohne Voranmeldung“ dort hereinschneite, wurde ich von Jugendlichen, die gerade ein Insta-Video drehten, freundlich begrüßt und hatte ein gutes Gespräch mit Margret Rasfeld und Otto Herz. Mit Blick auf den Herbst planen wir einen ALLE WETTER Workshop im Reallabor. Darüber hinaus hat sich gerade ein Reallabor-Ableger in Halle gegründet – mehr dazu voraussichtlich in der nächsten Dialogischen Praxis!

https://reallabor-leipzig.de/

Bild: Reallabor Leipzig: Screenshot von Webseite https://reallabor-leipzig.de/